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Nachhaltigkeit im Fahrradbau: Materialien und Herstellungsprozesse im Wandel

  • Sebastian Heldt
  • 4. Oktober 2025 um 10:06
  • 231 Mal gelesen
  • 0 Kommentare

Fahrräder gelten per se als umweltfreundliche Fortbewegungsmittel. Doch auch ihre Herstellung hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck. Die Fahrradindustrie reagiert zunehmend auf die Forderung nach nachhaltigen Lösungen – sowohl bei den verwendeten Materialien als auch bei den Produktionsprozessen.

Ein modernes Fahrrad in einer nachhaltigen Produktionsumgebung
Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]
  1. Recycelte Metalle: Aluminium, Stahl und Titan im Kreislauf
  2. Carbon: Vom Umweltproblem zur Recyclinglösung?
  3. Biobasierte Kunststoffe und Naturmaterialien
  4. Umweltfreundliche Lackierung und Beschichtung
  5. Energieeffiziente und faire Produktion
  6. Kreislaufwirtschaft und Produktlebensdauer
  7. Zertifizierungen und Transparenz
  8. Ausblick: Die Zukunft des nachhaltigen Fahrradbaus
  9. Fazit

1. Recycelte Metalle: Aluminium, Stahl und Titan im Kreislauf

Die Herstellung von Fahrradrahmen ist der energieintensivste Teil des gesamten Produktionsprozesses. Aluminium ist dabei das am häufigsten verwendete Material, da es leicht, stabil und korrosionsbeständig ist. Allerdings ist die Primärproduktion von Aluminium extrem energieaufwendig. Die Lösung liegt in der Nutzung von Recycling-Aluminium: Für die Wiederverwertung wird nur etwa fünf Prozent der Energie benötigt, die für die Herstellung von Primäraluminium erforderlich ist. Hersteller wie Canyon und Specialized setzen zunehmend auf recycelte Aluminiumlegierungen.

Auch Stahlrahmen erleben ein Comeback, insbesondere im Urban- und Gravel-Bereich. Recycelter Stahl ist langlebig, reparaturfreundlich und vollständig wiederverwertbar. Titan, ein Premium-Material, wird ebenfalls recycelt, beispielsweise bei Marken wie Moots oder Pilot Cycles.


2. Carbon: Vom Umweltproblem zur Recyclinglösung?

Carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) sind wegen ihres geringen Gewichts und ihrer hohen Steifigkeit beliebt, stellen aber ein Recyclingproblem dar. Die Fasern sind in eine Kunststoffmatrix eingebettet, was die Trennung erschwert. Dennoch gibt es Fortschritte: Thermoplastische Carbonrahmen, wie sie von REFORM oder Arevo entwickelt werden, ermöglichen eine Wiederverwertung. Zudem arbeiten Projekte wie bei BMC oder Scott an Verfahren zur Rückgewinnung von Fasern. Hybridlösungen mit Naturfasern wie Flachs oder Hanf reduzieren den Kunststoffanteil und verbessern die Umweltbilanz.


3. Biobasierte Kunststoffe und Naturmaterialien

Die Verwendung von biobasierten Kunststoffen nimmt zu. Beispiele sind Kunststoffe auf Basis von Rizinusöl, wie sie bei Pedalen von Look oder Griffen von Ergon eingesetzt werden, sowie Materialien aus Maisstärke oder Zellulose für Schutzbleche und Gehäuse. Naturfasern wie Bambus, Flachs oder Hanf werden für Rahmen, Lenker oder Sättel eingesetzt. Ein Praxisbeispiel ist my Boo, das in Ghana Bambusfahrräder produziert – sozial, nachhaltig und CO₂-neutral. Urwahn Bikes setzt auf 3D-Druck mit Stahl und lokale Fertigung in Deutschland.


4. Umweltfreundliche Lackierung und Beschichtung

Die klassische Nasslackierung ist oft mit Lösungsmitteln belastet. Nachhaltige Alternativen sind Pulverbeschichtungen, die lösemittelfrei, langlebig und kratzfest sind, sowie wasserbasierte Lacke mit deutlich geringeren VOC-Emissionen. Hersteller wie Schindelhauer Bikes setzen auf hochwertige Pulverbeschichtungen.


5. Energieeffiziente und faire Produktion

Nachhaltigkeit endet nicht beim Material. Auch die Produktionsbedingungen sind entscheidend. Beispiele sind Photovoltaik-Anlagen auf Werkshallen, Wärmerückgewinnung, geschlossene Wasserkreisläufe und kurze Lieferketten durch lokale Fertigung. Soziale Projekte wie bei my Boo oder VeloLab fördern faire Arbeitsbedingungen.


6. Kreislaufwirtschaft und Produktlebensdauer

Ein nachhaltiges Fahrrad ist langlebig, reparierbar und recycelbar. Modulares Design ermöglicht den Austausch einzelner Komponenten ohne Spezialwerkzeug. Reparaturfreundlichkeit bedeutet, dass Ersatzteile verfügbar sind und keine verklebten Rahmen verwendet werden. Einige Hersteller bieten Rücknahmeprogramme an. Beispiele: Velospring produziert ergonomische Holzgriffe, die biologisch abbaubar sind. Swapfiets setzt auf langlebige Mieträder mit einfacher Wartung.


7. Zertifizierungen und Transparenz

Immer mehr Hersteller lassen sich zertifizieren oder veröffentlichen Nachhaltigkeitsberichte. Relevante Standards sind Blauer Engel, Cradle to Cradle und ISO 14001 für Umweltmanagement. Riese & Müller veröffentlicht jährlich einen umfassenden Nachhaltigkeitsbericht.


8. Ausblick: Die Zukunft des nachhaltigen Fahrradbaus

Die Branche steht am Anfang einer Transformation. Zukünftige Entwicklungen könnten kompostierbare Rahmenmaterialien, Blockchain-basierte Lieferkettentransparenz, KI-optimierte Produktionsprozesse und vollständig kreislauffähige Designs umfassen.


Fazit

Nachhaltigkeit im Fahrradbau ist keine Marketingfloskel, sondern eine Notwendigkeit – ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich. Wer heute in nachhaltige Materialien und Prozesse investiert, sichert nicht nur die Zukunft des Planeten, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Branche.

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